12.05.2022 - Wie geht’s Ihnen nach Ihrem Zwischensieg, dem Einzug in die Stichwahl?
Nun, an Schlaf ist aktuell nicht zu denken, aber dank meiner Familie und meiner Unterstützer habe ich viel Kraft und Optimismus. Ich bin total überwältigt vom großen Zuspruch der Wolgaster - die Leute kommen, fragen, gratulieren und sagen mir ich soll weiter machen… In Wolgast ist ein Willen zur Veränderung spürbar, das ist jetzt mein Auftrag.
Können Sie sich die besondere Sympathie der Wolgaster erklären?
Die Wolgaster wissen, dass es auf die nächsten Jahre besonders ankommt, Wichtige Weichen müssen jetzt!! gestellt werden. Ein „weiter so“ geht absolut nicht - das liegt auf der Hand und auf der Straße. Ich bin ein Machertyp mit Erfahrung und kann erfolgreiche Projekte in Wolgast vorweisen. Nicht nur Postel und 100Haus, sondern meine Mitwirkung in vielen Vereinen verbindet mich mit den Menschen. Ich habe den Mühlenverein und den Brauverein mit gegründet. Am Sonntag ist das zweite Bierfest auf dem Marktplatz mit eigenem Wolgaster Bier. Das ist Identitätsstiftend und bürgernah und der Erfolg des ersten Festes zeigt ja, dass die Wolgaster und Bürger aus den Ortsteilen ihre Stadt lieben…
Was macht Ihnen Sorgen?
Wolgast ist eine liebenswerte Stadt – irgendwie…liegt Wolgast aber in seiner Entwicklung stark zurück und wird nur als Stadt der Potentiale wahrgenommen…. Das ist Mist. Wolgast ist augenscheinlich abgehangen. Verwaltungsgericht weg, Arbeitsamt weg, wichtige Krankenhausstationen weg, man bekommt nicht mal eine Fernfahrkarte am Bahnhof oder sonst irgendwo in Wolgast. Wir waren einmal stolze Herzogstadt und sind als ehemalige Kreisstadt in die Bedeutung einer Durchgangsstadt geschrumpft. Anklam - weniger frequentiert, hat uns in Hochgeschwindigkeit überholt - mit gutem Netzwerk, Ideen und Strategien. Da liegen wir auf dem Relegationsplatz, leider ganz weit hinten. Da muss JETZT ein neuer Trend her.
Was schlagen Sie zur Verbesserung vor?
Meine Herzensangelegenheit ist das Beteiligen der Bürger. Die Wolgaster lieben ihre Stadt und sie müssen die Gestaltung ihrer Stadt mitbestimmen - grundsätzlich. Ich will Sprachrohr der Bürger sein, ihre Interessen vertreten - dazu werde ich sie so zusagen abholen. Pläne, der Verwaltung, wie die Umwandlung der Kleingärten in Bauland lehne ich strikt ab. Auch für die Schlossinsel hätte es unter meiner Leitung frühzeitige Beteiligungen der Anlieger und aller Bürger gegeben. Ich möchte einen ständigen Seniorenrat bilden und ein Jugendparlament, um mehr Menschen einzubeziehen. Das bringt Leidenschaft und Lebensfreude mit sich.
Gibt es konkrete Themen, die sie angehen werden?
Meine Kernthemen knapp zusammengefasst...
- Viel mehr Service für die Wolgaster Bürger und ihre Beteiligung an Entscheidungen.
- Wirtschaft, Vereine, Hafen, Verkehr
- Altstadtbelebung als Chefsache
- Wolgast als Bildungsstandort
- ein Pakt für mehr Sicherheit - Kooperation der Behörden mit der Zivilgesellschaft
Sie sprachen den Verkehr an…?!
Na klar. Wir können doch nicht weiter durch verstopfte Straßen stolpern. Wir müssen unsere Radfahrer und Fußgänger gut und sicher in und durch die Stadt bringen - vor allem aus und in die Ortsteile! Und wir können uns doch nicht mit Plänen wie denen für die Schlossinsel selbst einen Supergau schaffen - wie sollen die Hotelgäste und Lieferanten da rauf und runter? Stehen die dann auf der Uferpromenade im Stau….?!?
Und sonst?!
Sonst?! Sonst muss Wolgast einfach das herausstellen, was es ist: Historische Stadt und Hafenstadt. Wir sind Wassersportort und Hafenstadt und Bildungsstandort, ein Ort der es schaffen kann unendlich Zuzug zu generieren, weil die Insel voll ist. Wir sind gemütlich und auch deshalb lebenswert. Wir können feiern - mit anderen zusammen.
Vielen Dank, dass Sie meine Fragen beantwortet haben. Ich werde Sie bei der Wahl gern unterstützen!